EIN LEBEN OHNE FREIHEIT – SANSHO, DER LANDVOGT

Donnerstag, 09. Mai
20:15–22:45 Uhr
Reihe: MIZOGUCHI KENJI «Ein monumentaler, einfühlsamer Ausdruck menschlichen Durchhaltevermögens im Angesicht des Bösen» The Criterion Collection

Japan 1954
124 Min. sw. DCP. OV/d

Regie: Mizoguchi Kenji
Buch: Ogai Mori, Fuji Yahiro, Yoshikata Yoda

Mit: Kinuyo Tanaka, Yoshiaki Hanayagi, Kyôko Kagawa, Eitarô Shindô

«Ein monumentaler, einfühlsamer Ausdruck menschlichen Durchhaltevermögens im Angesicht des Bösen» The Criterion Collection

«Sansho Dayu handelt von einem Kinderpaar aus reichem Haus Ende des 12. Jahrhunderts, das dem Landvogt des Titels in die Hände fällt. Dieser verdankt seinen Ruf als vorbildlicher Lehensherr der gnadenlosen Ausbeutung seines Sklavenheers. In langen getragenen Einstellungen erzählt Mizoguchi fliessend diese alte Legende von Not und Rache in Bildern so schön, dass man sich jedes einzelne davon ausschneiden und aufhängen möchte.» Trigon Film

«Mizoguchi beachtet die Kompositionsgesetze des klassischen Kinos sehr genau: Bewegung nach links suggeriert auf zeitliche Rückwärtsbewegung hin, nach rechts vorwärts, aufwärts ist hoffnungsvoll, abwärts unheilvoll. (…) Die Figuren wirken stets so, als wären sie äusserst sorgfältig innerhalb des Bildes arrangiert – doch Mizoguchi soll seinen Schauspielern nie vorgegeben haben, wie sie sich bewegen oder wo sie stehen sollten. Stattdessen liess er sie das gewünschte Resultat wissen, worauf sie selbst entschieden, wie sie sich bewegen wollten. (…) Ein Filmkritiker des ‹New Yorker› gestand, dass er Sansho nur einmal gesehen habe und dass er aus dem Film als gebrochener Mann herausgekommen sei – aber gleichzeitig überzeugt davon, dass er in seinem Leben nie etwas Besseres gesehen habe.» Roger Ebert, Chicago Sun-Times